14. August 2001

Polizei schießt jetzt auch mit Tasern
Was für Captain Kirk und Spock der Faser war, ist für die Berliner Polizei jetzt der
Taser. Um einen Lebensmüden vom Selbstmord abzuhalten, setzten die Beamten jetzt zum
ersten Mal die neue Elektroimpulswaffe ein.

Polizist mit Taser (hier bei einem Probelauf in London)

Berlin - Ein 37-jähriger Mann, der sich in der Nacht zum Dienstag aus der fünften Etage eines Hauses stürzen wollte
und auch ein Messer in der Hand hatte, wurde mit einem Elektroschock-"Schuss" von einem Polizisten
handlungsunfähig gemacht. Wie Martin Textor, Abteilungsleiter im Landeskriminalamtes und zuständig für die
Spezialeinheit, sagte, "war dies in Deutschland der erste Einsatz dieser Waffe". "Advanced Air-Taser" stamme aus
den USA und sei nun auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen in der Erprobungsphase.
Die Polizei war kurz vor Mitternacht zu dem Selbstmörder im Bezirk Kreuzberg gerufen worden. Kurz nach 1.00
Uhr brach der Mann alle Gespräche ab und rannte auf ein Fenster zu. Ein Beamter schoss aus der Waffe zwei Pfeile,
die über Drähte mit dem Abschussgerät verbunden sind, das die Stromimpulse überträgt. Der Mann fiel zu Boden.
Er wurde in ein Krankenhaus zur psychologischen Behandlung gebracht. Durch ein 24-Stunden-EKG soll
festgestellt werden, ob gesundheitliche Nachwirkungen auftreten.